Schon ein Weilchen her, dass ich einen größeren Bericht meiner üblichen Frankreich-Skiwoche geschrieben habe. Meistens gab es aber in den letzten Jahren auch nicht vieles, was berichtenswert gewesen wäre. Mindestens einmal hatte ich auch die Kompaktkamera für die Jackentasche vergessen. Die Spiegelreflex habe ich nur noch selten im Rucksack dabei und für Handybilder – auch wenn sie immer besser werden und man inzwischen sogar im Raw-Format damit fotografieren kann – ist mein Qualitätsanspruch irgendwie immer noch zu hoch.
In diesem Jahr war alles anders. Schon vor Weihnachten wurden aus der Tarentaise enorme Schneehöhen gemeldet. Und im Januar und Februar schneite es noch weiter. Selbst in der ersten Märzhälfte blieb es, von wenigen kurzen Perioden abgesehen, erstaunlich kalt. So wurden vor unserer Abreise aus Val Thorens satte dreieinhalb Meter Schnee gemeldet, aus Les Menuires (Ort) noch runde zwei Meter (und damit doppelt so viel wie sonst in den letzten Jahren) und selbst aus St. Martin de Belleville, wo die Hänge in den letzten Jahren immer großflächig aper waren, noch ein Meter. Beste Voraussetzungen also für unsere Woche vor Ostern, sollte man meinen. Ich war trotzdem skeptisch, denn wenn es, wie in den letzten Jahren Ende März üblich, entsprechend warm wird, fährt man so oder so im knietiefen Sulzschnee herum. Ob da dann ein Meter Schnee liegt oder drei ändert nicht viel. Aber es sei an dieser Stelle schon mal vorweg genommen: Meine Befürchtungen waren umsonst. Und meine Erwartungen wurden weit übertroffen.
Einquartiert waren wir diesmal in Les Ménuires in den Chalets de l’Adonis, die schon öfter in den üblichen Foren positiv hervorgehoben wurden. Ich schließe mich dieser Beurteilung an, die Wohnungen sind vergleichsweise(!) groß und modern ausgestattet, Sauberkeit auf dem üblichen Niveau, Lage bei der Talstation Bruyères ok (wenn auch nicht optimal, seit diese dämliche Rodelbahn gebaut wurde) und genügend kostenfreie Parkplätze nahe am Haus. Auch die organisatorischen Dinge für die Gruppe liefen problemlos.
Fazit: Ziemlich geil. Ich hatte noch nie solche Schneeverhältnisse in den 3V. Und es war auch schon mal deutlich voller. Nach Jahren, die von Wärme und knietiefem Sulz geprägt waren, und von überfüllten Allerweltspisten in Val Thorens, manchmal auch mit Nieselregen zum Abgewöhnen, endlich mal wieder eine richtig gute Frankreich-Skiwoche. Freilich, Balkonwetter war selten. Aber darauf verzichte ich bei solchen Schneeverhältnissen gerne. Danke, Ende.