1945 baute die Schweizer Firma Von Roll in Flims in der Schweiz die erste kuppelbare Sesselbahn der Welt. Die Anlage verfügte über längs zur Fahrtrichtung ausgerichtete Doppelsessel, die in der Station stehen blieben, so dass die die Fahrgäste bequem ein- und aussteigen konnten. Das System entwickelte sich zu einem echten Erfolgsmodell, das bis in die 1970er Jahre gebaut wurde. Während die ersten Anlagen vornehmlich in der Schweiz entstanden (unter anderem in Braunwald, Grindelwald, Gstaad und Zermatt), wurde ein Großteil der späteren Bahnen in amerikanischen Freizeitparks erstellt.
Eine der letzten in Betrieb befindlichen Anlagen befand sich bis vor kurzem in der Nähe von Solothurn in der Schweiz. Zwei Sektionen führten von der Bahnstation Oberdorf hinauf zum Weißenstein am Westrand des Jura. Aufgrund der auslaufenden Konzession wäre es notwendig geworden, die Bahn umfangreich zu modernisieren, um wieder den aktuellen Sicherheitsvorschriften zu genügen. Diese Investition erschien den Betreibern nicht rentabel, so dass die Anlage seit Herbst 2009 stillsteht. Statt dessen soll die alte Bahn abgerissen und an ihrer Stelle eine moderne Gondelbahn errichtet werden. Damit dürfte eine der letzten Bahnen ihrer Art wohl bald endgültig verloren gehen.
Anbei einige Fotos der Weißensteinbahn vom Frühjahr 2007.
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Für die Rettung der Sesselbahn kämpft der Verein Pro Sesseli. Eine ausführliche Dokumentation über Sesselbahnen des Typs VR101 findet sich auf den Seiten von C. Gentil (mehr).